August

Monate vergehen. Der Sommer brennt. Gestern gab es endlich wieder Regen. Er prasselte sehr dicht herab, sodass ein Regenschirm ziemlich nutzlos war. Ich habe ein wenig im Regen geplantscht.
Ich habe Heimweh.

Ich habe Heimweh nach unbeschwerten Regenplatschen, nach ganzjährlich Regenhosentragen, nach der Aussicht nach draußen in den grauen Himmel über der geschäftigen Straße. Ich habe Heimweh nach den Ampeln damals an der Kreuzung, in der wir wohnten. Ich habe Heimweh nach der Unbeschwertheit. Ich habe Heimweh nach dem Schutz in einer schutzlosen Welt.

Ich habe Heimweh nach der Welt, in der ich nicht hingehört habe. Gibt es sowas überhaupt? Irgendwie eine Welt, in der alles passt und in die man hingehört. Es erscheint mir immer so, als würden immer mindestens einige wichtige Details nicht passen. Ich gehöre hier nicht hin - ich habe es oft in meinem Leben gedacht.

Oft habe ich in meinem Leben gedacht, dass ich zu nichts und niemandem passe. Und ich denke ich hatte recht. Ich bin ein Puzzleteil, das ins Bild passt, aber aus einem ganz anderem Puzzle ist.

Wahrscheinlich klingt das schwachsinnig, aber es ist, wie ich mich mein ganzes Leben gefühlt habe.

Es ist August und ich werde melancholisch. Ich würde gerne Urlaub machen. Urlaub vor mir nehmen. Doch leider bin ich an mir selbst angekettet.

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